Für Assistenzhundetrainer: Trainingsstunden und Eignungstests im Sommer von Diana Poyson Als Assistenzhundetrainer hast du eigentlich immer ...
von Diana Poyson
Als Assistenzhundetrainer hast du eigentlich immer alles
genauestens geplant. Trainingsstunden für jedes Assistenzhunde-Team
Wochen oder Monate im Voraus im Kalender eingetragen. Termine für
Eignungstests mit vorhandenen Kundenhunden fest vergeben. Welpentests
beim Züchter zugesagt.
Alles wäre einfach, wenn es nach Plan
verlaufen würde.
Aber dieses Jahr stellt uns vor neue Herausforderungen. Rekordhitze, enorm viele Sommertage über 20 °C oder gar 25 °C.
Als Trainer trägst du eine besondere Verantwortung. Deine Teams vertrauen deinem Wissen und dir, dass du immer das Beste für sie planst. Deshalb behalte bitte immer das Wetter und die Wettervorschau im Auge und verlege, falls nötig Trainingsstunden oder Tests, spätestens wenn es zu einem Termin über 25 °C wird.
Teile deinen Kunden für den Sommer
mit, dass Trainingsstunden bei extremer Hitze wegen der Sicherheit
und Gesundheit des Hundes verschoben werden müssen. Gerne dürfen
deine Kunden deshalb auch die Wetterberichte verfolgen. Aber
Trainingsstunden in heißem Wetter können für den Hund gefährlich
werden.
Beachte Folgendes für das Assistenzhundetraining:
1.
Trefft euch in den frühen Morgen- oder Abendstunden.
2. An einem
wärmeren Tag, fang bitte keine komplizierten neuen Aufgaben mit dem
Team an, die dem Hund Stress bereiten könnten, und zu einem
zusätzlichen Anstieg seiner Körpertemperatur führen könnten.
3.
Mach bitte keine anstrengende neue Sozialisierung an heißen Tagen,
dies kann die Körpertemperatur weiter erhöhen. Wähle lieber
Trainingsorte, die dem Hund bereits bekannt sind, um Stress zu
vermeiden. Jetzt ist die richtige Zeit für Wiederholungen von
bereits Bekanntem zur Vertiefung des Gelernten.
4. Plane an einem
wärmeren Tag keine körperlichen Anstrengungen, also nur ruhige
Übungen für den Hund ein. Er sollte sich keinesfalls viel bewegen,
damit seine Körpertemperatur nicht zu stark erhöht wird.
5.
Trainiere möglichst im Schatten oder in kühleren Räumen, z. B.
ruhigen Geschäften.
6. Lasse nie einen Hund im Auto warten, auch nicht bei geöffnetem
Kofferraum. Kommt ein Team einige Minuten eher zum Training, während
du noch beschäftigt bist, sollten sie unbedingt trotzdem schon
aussteigen.
7. Du solltest immer eine Flasche mit stillem Wasser und einen Napf
für den Hund mitbringen. Gib dem Hund die Möglichkeit, zwischen
Trainingseinheiten eine Pause einlegen zu können und zu trinken,
damit seine Schleimhäute ausreichend befeuchtet sind. Dies braucht
er dringend, um sich durch Hecheln abkühlen zu können. Es kann
immer sein, dass ein Kunde selbst vergisst Wasser für seinen Hund
mitzubringen.
8. Nasenarbeit jeglicher Art ist im Sommer tabu,
weil es physisch zu anstrengend ist für den Hund und schon ab 20 °C
nach kurzer Zeit zum Tod führen kann.
9. Versuche jegliche
körperliche Anstrengung für den Hund, dazu gehört auch das
Spielen, im Training zu
vermeiden.
Eignungstest
Bei
Außentemperaturen über 25 °C solltest du keinen
Eignungstest anbieten. Bitte verlege den Eignungstest an solchen
Tagen auf einen kühleren Tag. Während des Eignungstests werden
unterschiedliche Situationen durchgespielt, um die Reaktion des
Hundes zu prüfen. Einige der Situationen können (leichten) Stress
auslösen. Stressreaktionen führen zu einem Anstieg der
Körpertemperatur, was bei Sommerwetter schnell zu einem Hitzschlag
führen kann.
Foto© Jan Grube Video And Photography
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