Was ist dran am Hype um den Vagusnerv-Reset? von Luca Barrett In den sozialen Medien wird derzeit überall vom Vagusnerv-Reset bei Hunden ...
von Luca Barrett
In den sozialen Medien wird derzeit
überall vom Vagusnerv-Reset bei Hunden gesprochen. Aber funktioniert
das wirklich?
Stimmt es, dass damit alle Verhaltensprobleme verschwinden?
Welche Effekte hat dieser virale Entspannungshack tatsächlich – und welche Vorstellungen sind eher als Mythos einzustufen?
Wir haben den Vagusnerv-Reset über jeweils mehrere Monate hinweg mit zehn Hunden und ihren Haltern erprobt und dazu Gespräche mit Hundephysiotherapeuten sowie Neurobiologen geführt.
Ergebnisse unseres Tests zum Social-Media-Hype „Vagusnerv-Reset“
Bereits nach der ersten Woche zeigten alle Hunde erste positive Veränderungen. Sie wirkten entspannter und reagierten weniger auf störende Reize aus ihrer Umgebung. Zudem zeigten sie vermehrt Entspannungssignale. Die Hunde begannen, die täglichen Vagusnerv-Rituale zu schätzen und warteten regelrecht jeden Tag auf diese Entspannungsübungen.
Am Ende des Testzeitraums zeigten alle Hunde eine geringere Stressanfälligkeit und bewältigten alltägliche Stresssituationen gelassener.
Besonders erstaunlich: der Labradoodle
Am eindrucksvollsten war das Ergebnis beim reaktiven Labradoodle zu sehen. Nach zwei Wochen reagierte der Labradoodle nicht mehr jeden Tag mit Bellen auf den Postboten.
Nach drei Wochen
Nach drei Wochen ließ er sich sofort von Reizen abrufen. In den Vorjahren hingegen verbellte er beispielsweise die Kuh des Nachbarn, wenn diese vor dem Gartentor stand und den Doodle anstarrte, bis zu zehn Minuten lang. Dabei war er kaum von der Kuh wegzubekommen, da ihn die Anwesenheit des großen Tiers vor seinem Hof stark aufregte.
Nach drei Wochen Vagusnerv-Training reagierte er zwar noch kurz auf das Erscheinen der Kuh am Gartentor, ließ sich jedoch abrufen. Er kehrte ins Haus zurück, entspannte sich rasch und schlief nach wenigen Minuten im Wohnzimmer wieder ein.
Nach drei Monaten
Nach drei Monaten zeigte der Doodle eine deutlich gelassenere Reaktion auf Stressoren und ignorierte diese zu 80 %. Fremde Hunde, die zuvor ein Auslöser für anhaltendes Bellen waren, wurden nun in acht von zehn Fällen lediglich beobachtet. Nur an Tagen, an denen der Doodle bereits zuvor Stress erlebt hatte, reagierte er in zwei von zehn Fällen mit einem nach vorne springenden, bellenden Verhalten.
Die Wahrheit
· Es stimmt, es gibt den Vagusnerv bei Hunden.
· Der Vagusnerv ist der Hauptnerv des Parasympathikus, eines Teils des vegetativen Nervensystems, das für Entspannung, Verdauung und Erholung zuständig ist.
· Wenn der Vagusnerv aktiviert wird, fördert er einen Zustand der Ruhe, indem er die Herzfrequenz verlangsamt, Verdauungsenzyme stimuliert, Entzündungen reduziert, Emotionen reguliert und die Entspannung fördert.
· Ein ausgewogenes Verhältnis des Vagustonus ist entscheidend für die Fähigkeit eines Hundes, Stress zu bewältigen.
Der Mythos
· Aussagen wie „Mit ein paar Übungen kann man aus einem chronisch gestressten Hund in 30 Tagen einen dauerhaft entspannten Hund machen“ sind ein Mythos.
· Das Versprechen, aus einem reaktiven Hund allein durch Vagusnerv-Training ein tiefenentspanntes Lämmchen zu machen, ist ein Mythos.
· Die Behauptung, dass alle Verhaltensprobleme ausschließlich durch Vagusnerv-Techniken verschwinden, ist ein Mythos.
Zusammenfassung
Das Vagusnerv-Training hat sich bei den Hunden als vorteilhaft erwiesen, weshalb die Hundehalter es bei allen Tieren täglich fortführen über die Testphase hinaus. Es stellt jedoch keine alleinige Lösung zur Stressbewältigung dar.
Aufgrund seiner neurobiologischen Wirkung unterstützt das Vagusnerv-Training das Stresssystem, fördert die Entspannung und trägt somit zur Gesundheit der Hunde bei. Es kann daher eine sinnvolle Ergänzung zu einem umfassenden Stressmanagement darstellen.
Für ein effektives Stressmanagement ist stets eine individuelle Analyse erforderlich, um auf den jeweiligen Hund abgestimmte Anti-Stress-Techniken zu entwickeln. In Kombination mit anderen Methoden erweist sich das Vagusnerv-Training als besonders hilfreich.
Stimmt es, dass damit alle Verhaltensprobleme verschwinden?
Welche Effekte hat dieser virale Entspannungshack tatsächlich – und welche Vorstellungen sind eher als Mythos einzustufen?
Wir haben den Vagusnerv-Reset über jeweils mehrere Monate hinweg mit zehn Hunden und ihren Haltern erprobt und dazu Gespräche mit Hundephysiotherapeuten sowie Neurobiologen geführt.
Ergebnisse unseres Tests zum Social-Media-Hype „Vagusnerv-Reset“
Bereits nach der ersten Woche zeigten alle Hunde erste positive Veränderungen. Sie wirkten entspannter und reagierten weniger auf störende Reize aus ihrer Umgebung. Zudem zeigten sie vermehrt Entspannungssignale. Die Hunde begannen, die täglichen Vagusnerv-Rituale zu schätzen und warteten regelrecht jeden Tag auf diese Entspannungsübungen.
Am Ende des Testzeitraums zeigten alle Hunde eine geringere Stressanfälligkeit und bewältigten alltägliche Stresssituationen gelassener.
Besonders erstaunlich: der Labradoodle
Am eindrucksvollsten war das Ergebnis beim reaktiven Labradoodle zu sehen. Nach zwei Wochen reagierte der Labradoodle nicht mehr jeden Tag mit Bellen auf den Postboten.
Nach drei Wochen
Nach drei Wochen ließ er sich sofort von Reizen abrufen. In den Vorjahren hingegen verbellte er beispielsweise die Kuh des Nachbarn, wenn diese vor dem Gartentor stand und den Doodle anstarrte, bis zu zehn Minuten lang. Dabei war er kaum von der Kuh wegzubekommen, da ihn die Anwesenheit des großen Tiers vor seinem Hof stark aufregte.
Nach drei Wochen Vagusnerv-Training reagierte er zwar noch kurz auf das Erscheinen der Kuh am Gartentor, ließ sich jedoch abrufen. Er kehrte ins Haus zurück, entspannte sich rasch und schlief nach wenigen Minuten im Wohnzimmer wieder ein.
Nach drei Monaten
Nach drei Monaten zeigte der Doodle eine deutlich gelassenere Reaktion auf Stressoren und ignorierte diese zu 80 %. Fremde Hunde, die zuvor ein Auslöser für anhaltendes Bellen waren, wurden nun in acht von zehn Fällen lediglich beobachtet. Nur an Tagen, an denen der Doodle bereits zuvor Stress erlebt hatte, reagierte er in zwei von zehn Fällen mit einem nach vorne springenden, bellenden Verhalten.
Die Wahrheit
· Es stimmt, es gibt den Vagusnerv bei Hunden.
· Der Vagusnerv ist der Hauptnerv des Parasympathikus, eines Teils des vegetativen Nervensystems, das für Entspannung, Verdauung und Erholung zuständig ist.
· Wenn der Vagusnerv aktiviert wird, fördert er einen Zustand der Ruhe, indem er die Herzfrequenz verlangsamt, Verdauungsenzyme stimuliert, Entzündungen reduziert, Emotionen reguliert und die Entspannung fördert.
· Ein ausgewogenes Verhältnis des Vagustonus ist entscheidend für die Fähigkeit eines Hundes, Stress zu bewältigen.
Der Mythos
· Aussagen wie „Mit ein paar Übungen kann man aus einem chronisch gestressten Hund in 30 Tagen einen dauerhaft entspannten Hund machen“ sind ein Mythos.
· Das Versprechen, aus einem reaktiven Hund allein durch Vagusnerv-Training ein tiefenentspanntes Lämmchen zu machen, ist ein Mythos.
· Die Behauptung, dass alle Verhaltensprobleme ausschließlich durch Vagusnerv-Techniken verschwinden, ist ein Mythos.
Zusammenfassung
Das Vagusnerv-Training hat sich bei den Hunden als vorteilhaft erwiesen, weshalb die Hundehalter es bei allen Tieren täglich fortführen über die Testphase hinaus. Es stellt jedoch keine alleinige Lösung zur Stressbewältigung dar.
Aufgrund seiner neurobiologischen Wirkung unterstützt das Vagusnerv-Training das Stresssystem, fördert die Entspannung und trägt somit zur Gesundheit der Hunde bei. Es kann daher eine sinnvolle Ergänzung zu einem umfassenden Stressmanagement darstellen.
Für ein effektives Stressmanagement ist stets eine individuelle Analyse erforderlich, um auf den jeweiligen Hund abgestimmte Anti-Stress-Techniken zu entwickeln. In Kombination mit anderen Methoden erweist sich das Vagusnerv-Training als besonders hilfreich.
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