Internationale Umfrage zu Zutrittsrechten: 40 % der Assistenzhundehalter gingen nicht an öffentliche Orte aus Angst vor Zurückweisung von L...
von Luca Barrett
Der Dachverband „Assistance Dogs International“ (ADI) hat gemeinsam mit der „International Guide Dog Federation“ (IGDF) eine weltweite Umfrage zu Problemen bei Zutrittsrechen mit Assistenzhunden durchgeführt.
Damit wollten die beiden Verbände einen globalen Überblick über die Herausforderungen erhalten, denen Assistenzhundehalter täglich ausgesetzt sind. Entstanden ist der Bericht „Paws for Access: A Global Survey on Assistance Dog Rights“. Neben den Fakten zu vorherrschenden Problemen enthält der Bericht Empfehlungen für Gesetzesgeber, Unternehmer und die Öffentlichkeit, um den Zutritt von Assistenzhunden zu verbessern.
Für den Bericht wurden über 1000 Assistenzhundehalter in 20 Ländern zu ihren Erlebnissen befragt. Heraus kamen folgende Ergebnisse:
· 43 % der Assistenzhundeteams hatten im vergangenen Jahr Probleme mit dem Zutritt zu einer Behörde, einem Hotel, einem Geschäft, einem Arzt usw.
· 56 % von ihnen wurde die Mitnahme in Taxis und Uber verweigert
· 65 % sahen sich mit Misstrauen und Zweifeln konfrontiert, weil die Öffentlichkeit zu viele „Fake-Assistenzhunde“ gesehen hatte
Besonders besorgniserregend ist, dass 40 % der Assistenzhundehalter angaben, aufgrund früherer Ablehnungen öffentliche Orte gemieden zu haben. Besonders hoch war die Frustration und emotionale Last in Australien, wo sich 59 % der Assistenzhundehalter dafür entschieden, keine öffentlichen Orte mehr zu besuchen, aus Angst, mit Assistenzhund nicht hineingelassen zu werden.
Im Vereinigten Königreich (UK) und den Niederlanden hatten die Assistenzhundehalter am meisten Probleme. Jeweils 79 % der Assistenzhundehalter erlebten im Vorjahr Zutrittsprobleme. In den Niederlanden überwogen die Probleme in öffentlichen Verkehrsmitteln und in medizinischen Einrichtungen.
Über alle Länder verteilt sind die häufigsten Orte, an denen Zutrittsprobleme gemeldet wurden, Restaurants und Cafés (56 %), Hotels und andere Unterkünfte (28 %), medizinische Einrichtungen (28 %) und Lebensmittelgeschäfte (19 %).
Einige Zitate der Teilnehmer aus dem Bericht:
· „´Aber du siehst gar nicht behindert aus`“ ist ein großes Problem.“
· „Ein Arzt weigerte sich, mich zu behandeln, weil ich einen Assistenzhund habe.“
· „Ich wurde aus einem Hotel verwiesen, weil man mir nicht glaubte, dass mein Hund ein echter Assistenzhund ist.“
· „Die Leute fragen oft, ob mein Hund wirklich ein Assistenzhund ist, weil es so viele Fake-Assistenzhunde gibt.“
· „Unzureichend
ausgebildete oder „Fake-Assistenzhunde“ verursachen Chaos für
anständig ausgebildete Assistenzhundeteams.“
· “Sie (Anm. der Redaktion: Fake-Assistenzhunde) sind sogar in der Flugzeugkabine. Sie beißen nach meinem Hund und bellen ihn an, und es ist sehr schwierig für ihn, seine Arbeit zu machen.“
· „Viele Menschen (insbesondere Geschäftsinhaber) haben so oft mit Fake-Assistenzhunden zu tun, dass sie skeptisch sind.“
· „Ich
fühle mich oft ängstlich und frustriert wegen de
r ständigen
Ablehnungen und Skepsis.“
· „Ich gehe auch weg oder vermeide Konfrontationen, um den Assistenzhund zu schützen.“
· „Die Hotels wussten nichts über die Zutrittsrechte meines Assistenzhundes, bis ich mit dem Hotelmanager gesprochen habe.“
Den vollständigen Bericht kannst du
hier nachlesen:
zum Bericht
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