Es dauert nur sechs Minuten, bis ein Hund in einem heißen Auto stirbt von Luca Barrett Schnell kurz an einem heißen Sommertag auf dem We...
Es dauert nur sechs Minuten, bis ein Hund in einem heißen Auto stirbt
von Luca Barrett
Schnell kurz an einem heißen Sommertag auf dem Weg zum Spaziergang mit deinem Assistenzhund tanken? Für diese paar Minuten brauchst du deinen Assistenzhund nicht extra aus dem Auto zu holen, denkst du. Hast du Recht?
Der Bremer Stromanbieter swb schreibt auf seiner Webseite: „Der Tankvorgang von Benzin und Diesel inkl. Bezahlen dauert im Schnitt ca. fünf bis sieben Minuten.“
Die australische Tierschutzorganisation RSPCA startete schon vor acht Jahren eine Kampagne zu der Gefahr von Hunden im Auto bei Hitze, in der sie deutlich machte: „Es dauert nur sechs Minuten, bis ein Hund in einem heißen Auto stirbt.“
Sechs Minuten, nur sechs Minuten. Sicher, inzwischen hast du schon gehört, dass du deinen Assistenzhund im Sommer nicht im Auto lassen solltest. Aber wusstest du, dass es nur sechs Minuten dauert? Ich nicht.
Als ich die Kampagne der RSPCA diesen Sommer zum ersten Mal sah, nachdem diese magische Zahl „6 Minuten“ von der australischen Kampagne auch nach Europa schwappte, rasten meine Gedanken. Wenn du nach dem Spaziergang im aufgeheizten Auto mehrere Hunde ins Auto bringen und anschnallen musst, bevor du selbst einsteigen und losfahren kannst. Oder wenn du nicht nur deinen Assistenzhund, sondern auch ein Kleinkind ins Auto bringen und anschnallen musst, bevor du losfahren kannst, damit die Klimaanlage angehen kann, wie schnell bist du da bei sechs Minuten?
Wissen ist aber auch Macht. Jetzt, da wir dank der australischen RSPCA wissen, dass schon sechs Minuten für einen Hund in einem heißen Auto lebensgefährlich werden, können wir lernen, unser Handeln darauf auszurichten. Denn unsere Hunde sind darauf angewiesen, dass wir auf sie aufpassen. Deshalb hoffe ich, dass dir und deinem Assistenzhund folgende Tipps helfen:
· Wenn du tanken musst, nimm deinen Assistenzhund entweder mit in die Tankstelle oder tanke ausschließlich frühmorgens oder spätabends, wenn die Außentemperaturen nicht zu heiß sind. Idealerweise planst du das Tanken schon einige Tage im Voraus anhand der Wettervorhersage und tankst an einem Tag, wenn die Temperaturen unter 20 °C bleiben.
· Versuche deinen Hund an heißen Tagen niemals mehrere Minuten im Auto zu lassen, egal aus welchem Grund. Auch nicht, wenn du nur noch schnell auf einen Mitfahrer wartest, der im Haus seine Schuhe anziehen muss. Warte lieber ein paar Minuten länger vor dem Auto mit deinem Assistenzhund, anstatt ihn schon fertig zur Abreise im Auto warten zu lassen.
· Schaue auf die Uhr, wenn du neben deinem Assistenzhund nach einem Spaziergang noch ein Kleinkind oder andere Hunde im Auto anschnallen musst. Achte darauf, dass sich keiner annähernd sechs Minuten im Auto befinden muss. Im Sommer heizt sich ein geparktes Auto rasant auf. Ich sehe es momentan täglich auf meinem Autothermometer, wie alle paar Minuten das Thermometer steigt, während das Auto am Feldrand parkt. Sind wir noch bei 19 °C spazieren gegangen, ist das Auto nach unserer Rückkehr bereits fast unerträglich heiß. Jetzt weißt du, dass bereits sechs Minuten reichen, um dein Auto zu einer tödlichen Falle zu machen, wenn dein Hund im Auto sitzt.
Wie wäre es mit einer kleinen Challenge? Schau doch einfach mal auf die Uhr, wie lange du brauchst, um deinen Assistenzhund nach einem Spaziergang anzuschnallen. Dir fallen sicherlich noch andere Situationen aus deinem Alltag ein, wo du ab jetzt sofort „6 Minuten“ im Kopf haben wirst, bis es dir so ins Blut übergangen ist, dass du eines Tages wie selbstverständlich danach leben wirst.
Ich wünsche dir und deinem Assistenzhund alles Gute.
Das Video der australischen RSPCA findest du hier:
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