„Bitte nicht anfassen“ – die Assistenzhunde-Ausbildung in der Öffentlichkeit von Silvia Olschinsky Ob Fahrstuhlfahren, das ri...
von Silvia
Olschinsky
Ob Fahrstuhlfahren, das richtige Benehmen im Café oder souverän durch die Fußgängerzone – ein Assistenzhund muss in seiner Ausbildung viel lernen. Doch das Training an öffentlichen Plätzen kann zu einer echten Herausforderung werden, denn nicht selten lenken Passanten durch ihr Verhalten den Hund ab. Das weiß auch die erfahrene Assistenzhundetrainerin Petra Köhler aus eigener Erfahrung.
Assistenzhundehalter
und -trainer/innen erleben es immer wieder: unerwünschte und distanzlose
Aufmerksamkeit – beim Training, aber auch im Alltag. „Am häufigsten erlebt man,
dass Menschen überhaupt nicht wissen, was es mit Assistenzhunden auf sich hat.
Das heißt, gerade weil diese Hunde wohlerzogenen erscheinen, möchte nahezu
jeder diese Hunde mal anfassen oder kraulen oder lässt sogar seine Kinder ungefragt
hin. Leider können oder wollen viele Menschen nicht verstehen, dass sie jetzt
nicht mit dem Hund interagieren können, wie sie es gerne wollen“, erzählt Petra
Köhler. Denn das kann unter Umständen auch gefährlich werden, denn durch Ablenkung
könnte der Hund z. B. einen dissoziativen Krampfanfall verpassen, wie es Petra
Köhler schon einmal erleben musste. Doch auch beim Training in der Stadt oder
an öffentlichen Orten wünscht sich die Trainerin mehr Abstand und Zurückhaltung.
Ein
wenig Abhilfe schaffen da Aufnäher für die Kennweste, die z. B. mit „Bitte
nicht anfassen“ „Assistenzhund in Ausbildung“ oder „Azubi“ beschriftet sind. Wie
sollen sich die Menschen also optimalerweise verhalten? „Wünschenswert wäre,
dass die Menschen aufmerksam, aber nicht übergriffig sind und der
gekennzeichnete Hund zwar wahrgenommen, aber links liegen gelassen wird.“ Damit
es während des Trainings störungsfrei bleibt, hat Petra Köhler für
Ausbilder/innen noch folgende Tipps:
·
Bevor du in einem Café oder Supermarkt trainierst,
informiere die Geschäftsführung darüber, dass du mit einem gekennzeichneten Assistenzhund
dort üben möchtest.
·
Sorge für Aufklärung: Halte Flyer mit Informationen
über Assistenzhunde für die Mitarbeiter/innen und Kunden/Kundinnen bereit oder
verweise in einem Gespräch auf die Webseite des Deutschen Assistenzhunde-Zentrums.
·
Trainiere erst dann in öffentlichen Gebäuden,
wenn der Hund stubenrein und über einen gewissen Grundgehorsam verfügt.
·
Schlage deinem Kunden/deiner Kundin vor, in den
sozialen Medien auf sich und den Assistenzhund aufmerksam zu machen und zu
zeigen, wo sie überall unterwegs sind.
·
Solange der Hund noch in der Ausbildung ist und
keinen Ausweis besitzt: Statte deinen Kunden/deine Kundin mit einem Schreiben aus,
das um Zugang zu verschiedenen Örtlichkeiten, Taxis, Straßenbahn etc. bittet.
Das erleichtert deinem Kunden/deiner Kundin die Kontaktaufnahme mit Verantwortlichen.
Petra Köhler
IACP-CDT-PDTI, (International Association of Canine Professionals)
IHK Potsdam, Hunde-Erzieherin/Verhaltensberaterin
DAZ Assistenzhundetrainerin
IACP-CDT-PDTI, (International Association of Canine Professionals)
IHK Potsdam, Hunde-Erzieherin/Verhaltensberaterin
DAZ Assistenzhundetrainerin
Petra Köhler wurde 1977
geboren und lebte über mehrere Jahre in den USA und Spanien. Die Erfahrungen in
den unterschiedlichen Ländern ermöglichten ihr auch unterschiedliche
Sichtweisen bei ihrer täglichen Arbeit mit Hunden. So legt die
Verhaltensberaterin und Assistenzhundetrainerin großen Wert darauf, immer offen
und flexibel auf jeden einzelnen Hund und Halter einzugehen, um einen speziell
zugeschnittenen Trainingsansatz zu entwickeln.
Kontakt
Mail:
p.koehler@assistenzhunde-zentrum.de
Telefon: 0177-2400421
Foto copyright: Petra Köhler
Telefon: 0177-2400421
Foto copyright: Petra Köhler
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