Baumwipfelpfad Usedom – Assistenzhunde gehen hoch hinaus von Silke Kempfer Während einer Intensiv-Workshopwoche mit Assistenznehmern wurde...
Während einer Intensiv-Workshopwoche mit Assistenznehmern wurde auch der Baumwipfelpfad auf der Ostseeinsel Usedom besucht.
Was ist eigentlich ein Baumwipfelpfad?
Mitten durch die Baumkronen wurde ein Weg quer durch den Heringsdorfer Wald angelegt. In einer Höhe von bis zu 23 Meter läuft man über einen festen Holzweg, der mit einer einzigartigen Konstruktion am Boden verankert ist. Start und Ziel des Rundwegs ist der Aufstiegsturm, den man entweder über Treppen oder mit dem Aufzug erreicht.
Einmal oben angekommen, kann man den 1.350 Meter langen Pfad mitten durch die Baumwipfel begehen.
Normalerweise sind Hunde bzw. Tiere aller Art auf dem Pfad nicht erlaubt. Auf der Internetseite des Baumwipfelpfads heißt es hierzu: "Neben dem Hygieneaspekt spielt bei dem Verbot von Tieren auf dem Pfad der Sicherheitsaspekt (für Tier und Mensch) eine große Rolle. Die meisten verantwortungsvollen Besitzer haben ihr Tier sicher im Auge, dennoch können Hunde gegenüber fremden Menschen und auch gegenüber Artgenossen unerwartetes Sozialverhalten zeigen. Auftretende Höhenangst bei Hunden kann zudem Fluchtverhalten auslösen. Die geringe Pfadbreite bietet jedoch weder Rückzugs- noch Ausweichmöglichkeiten für Tiere noch für Menschen mit Hundeangst."
Ausgenommen davon sind Assistenzhunde. Aber auch für Assistenzhunde ist es tatsächlich eine außergewöhnliche Situation.
Um solche Ausnahmesituationen mit Assistenzhunde-Teams üben zu können, wurde im Rahmen der Workshopwoche für Assistenznehmer ein Besuch geplant. Vorab nahmen wir Kontakt mit der Marketingleiterin Susanne Maletzki auf, die den Besuch für die Gruppe organisierte. Um den Besuch gleichzeitig als Aufklärungskampagne einerseits für den Baumwipfelpfad und anderseits für die Akzeptanz von Assistenzhunden zu fördern, hat Frau Maletzki auch den Ostseekurier informiert, der über den außergewöhnlichen Tag für die Assistenznehmer berichtet hat.
Nach der Ankunft der einzelnen Teams, konnten sie sich, nach einer kleinen Akklimatisierungsphase, in 2er-Gruppen auf den Weg machen.
Für alle Teams, sowohl Menschen als auch Hunde, war es eine ganz neue Erfahrung. So hoch hinaus war noch kein Team bisher gewesen. Aber alle Hunde als auch Menschen haben sich gut einfinden und den Weg unterschiedlich schnell oder langsam gehen können.
Auf etwa der Hälfte des Rundwegs befindet sich ein Aussichtsturm, den man zusätzlich besteigen kann. Dort oben befindet man sich in 75 Meter Höhe über dem Meeresspiegel und ist somit auf dem höchsten Punkt der Insel Usedom. Es ist ein unglaubliches Panorama. Allerdings wollte sich nicht jedes Team so hoch hinauswagen.
Nach gut zwei Stunden war auch das
letzte Team wieder gut zurück auf festen Boden angekommen. Die
Erfahrungen waren sehr vielfältig. Allerdings haben alle Teams
festgestellt, dass sich die Hunde sehr gut auf die Bedingungen des
Weges einstellen konnten. Es gab wenig Schwierigkeiten mit der Höhe
oder Enge des Weges. Alle anderen Besucher waren, durch die gute
Vorbereitung des Baumwipfelpfad-Teams, sehr aufgeschlossen,
freundlich und rücksichtsvoll. Es war eine durchweg positive
Erfahrung für die Assistenznehmer mit ihren Hunden.
Fotos copyright:Silke Kempfer
Kommentare