Rechts, links, vor, zurück – die Ausbildung am Rollstuhl von Silvia Olschinsky Ruhig neben dem Rollstuhl laufen, ihn bei Bedarf heran...
Rechts, links, vor, zurück – die Ausbildung am Rollstuhl
von Silvia Olschinsky
Ruhig neben dem Rollstuhl laufen, ihn bei Bedarf heranziehen, auf Richtungswechsel achten und seinen Menschen dabei helfen, den Fuß vom Trittbrett zu heben – das sind nur einige Fähigkeiten, mit denen ein Rollstuhlbegleithund seinen Menschen unterstützen kann. Was ist wichtig beim Training und muss man bei den unterschiedlichen Rollstuhlarten etwas beachten? Wir haben nachgefragt.
„Grundsätzlich macht es beim Training keinen Unterschied, ob ich z. B. einen elektrischen oder handbetriebenen Rollstuhl habe“, erklärt Assistenzhundetrainerin Angela Hassinger. „Einzig an das surrende Geräusch eines E-Rollstuhls müssen sich einige Hunde erst gewöhnen.“ Die erfahrene Assistenzhundetrainerin hat sich 2018 auf die Ausbildung von Warn- und LPF-Assistenzhunden spezialisiert, ist selbst seit fünf Jahren auf den Rollstuhl angewiesen. Worauf es beim Training am Rollstuhl ankommt, weiß Angela Hassinger vor allem auch aus eigener Erfahrung mit ihrem eigenen Hund Rumo. Das Einnehmen verschiedener Positionen am Rollstuhl wie Seitenwechsel gehören zumeist zu den leichteren Übungen, eine etwas größere Hausforderung kann das Aufmerksamkeitstraining des Hundes sein – z. B. um beim Kurvenfahren nicht vor die Räder zu laufen und dadurch womöglich einen Unfall zu provozieren. „Für viele Rollstuhlfahrer bietet ein Abstandhalter zusätzliche Sicherheit, vor allem zu Beginn der Ausbildung“, weiß Angela Hassinger. Allerdings sieht sie es kritisch, den Hund fest mit dem Rollstuhl zu verbinden. Ihre Empfehlung: den Hund mit einem Panikhaken (im Notfall schnell zu öffnen) oder ähnlichem am Rollstuhlfahrer selbst zu befestigen. Sehr praktisch für den Alltag ist außerdem: Den Hund darauf zu trainieren, dass er sich hinsetzt, wenn man stehenbleibt. Für eine erfolgreiche Ausbildung empfiehlt Angela Hassinger Trainer/innen zudem:
· Mache dich mit dem Umgang mit Rollstühlen vertraut, z. B. mithilfe eines Praktikums in einem Krankenhaus.
· Belege ggf. spezielle Rollstuhl-Lehrgänge, um die Bedürfnisse deines Klienten besser nachempfinden zu können.
· Eigne dir Grundwissen über die unterschiedlichen Erkrankungen und ihre Folgeerscheinungen an, die einen Rollstuhl notwendig machen.
· Denke auch daran, dass die meisten Klienten Hundeanfänger sind und ggf. auch Hilfe bei der Erziehung und im richtigen Umgang mit einem Hund brauchen.
Kontakt
Angela Hassinger
selbstständige Assistenzhundetrainerin
in den
Standorten Overath und Oberbergischer
Kreis
Telefon: 0178-2900049
Foto copyright: Angela Hassinger
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