Übung zum Mitmachen: Bitte eintreten! von Diana Poyson Ein weiterer Standard von Assistenzhunden ist das gesittete Gehen durch Türen. Damit ...
von Diana Poyson
Ein weiterer Standard von
Assistenzhunden ist das gesittete Gehen durch Türen. Damit sind
jegliche Arten von Türen gemeint, Drehtüren, automatische Türen,
Schiebetüren, Eingangstüren usw.
Sicherlich kennst du es auch.
Sobald du die Tür öffnest, stürmt dein Junghund nach draußen oder
möchte sich durch die Tür drängeln, um schneller in den Garten zu
kommen. Oft sieht das sogar ganz niedlich aus oder bringt einen zum
Lachen.
Aber ein fertig ausgebildeter Assistenzhund darf natürlich nicht durch die Supermarkttür stürmen oder sich an anderen Kunden und Einkaufswagen vorbei drängeln, um wieder möglichst schnell nach draußen zu gelangen.
Als Assistenzhund sollte er durch Türen
immer gesittet und gemeinsam mit seinem Menschen laufen. Je nach
Assistenzhundeart kann dies auch mal bedeuten, dass etwa ein
Rollifahrer seinen Hund vorschickt oder vor dem Hund durch die Tür
geht. Die meisten Assistenzhundepartner gehen aber gleichzeitig mit
ihrem Hund durch Türen. Dabei ist die Leine stets locker und der
Hund orientiert sich am Menschen.
Hast du dich schon gefragt,
wie man das am zuverlässigsten übt? Oder ist dein Hund so
stürmisch und kann es kaum abwarten, dass sich eine Tür
öffnet?
Übe es doch einfach schrittweise:
1. Beginne mit einem Kommando. Fange ab sofort damit an, dass du bei jeder Tür, durch die du mit deinem Hund gehst, ein Kommando verwendest, z. B. "Durch" und ihn anfangs mit "Fein Durch" lobst und später das Kommando voranstellst. Dabei ist es völlig egal, ob es sich um eure Wohnzimmertür, die Haustür, die Gartentür oder die automatische Tür im Geschäft handelt. Tür ist Tür.
Sei dabei absolut konsequent.
2. Trainiere nun gezielt. Hat dein Hund das Kommando mit dem Durchgehen einer Tür verknüpft, vermittelst du ihm, dass er nicht durch eine Tür stürmen darf, sondern nur ans Ziel kommt, wenn er ruhig und gesittet durchgeht. Hierbei brauchst du einen langen Atem und viel Geduld. Lasse am besten nicht ein Mal zu, dass dein Hund durch eine Tür ziehen oder stürmen darf. Dies geht ganz einfach. Bleibe jedes Mal stehen, wenn dein Hund nicht ruhig durch die Tür geht. Geh erst wieder weiter, wenn er ruhig ist und die Leine nicht gespannt ist. Lobe ihn, wenn er ruhig an lockerer Leine durch die Tür geht. Dies gilt auch wieder für alle Türen, von Haustür bis zum Geschäft.
3. Hilfestellung. Fällt es deinem Hund schwer, an Türen ruhig zu bleiben, gib ihm die Hilfestellung "Warte" oder "Sitz-Bleib", wenn er diese schon beherrscht. In der Praxis sieht das dann so aus: "Sitz-Bleib", du öffnest die Tür, dein Hund verharrt weiter im "Sitz-Bleib", dann löst du das "Sitz-Bleib" auf und gibst das Kommando "Durch" und gehst gemeinsam ruhig mit deinem Hund durch die Tür. Zieht er, bleibst du konsequent stehen und gehst erst wieder weiter, wenn er ruhig und an lockerer Leine ist.
Wenn du merkst, dein Hund benötigt das "Sitz-Bleib" oder "Warte" gar nicht mehr, dann schleichst du es aus.
4. Übe diese Aufgabe an vielen
verschiedenen Orten mit unterschiedlichsten Türen, zu allen
möglichen Uhrzeiten. Ab sofort gibt es keine Tür mehr, bei der ihr
nicht übt.
Das Ziel ist, dass dein Assistenzhund mit dir
völlig ruhig durch jede Tür geht, dabei soll er als Endziel auch
nicht mehr vor jeder Tür warten oder absitzen, dies war nur eine
Hilfestellung als Zwischenschritt. Ansonsten würdet ihr später im
realen Arbeitsleben des Hundes, wenn ihr in einer belebten
Einkaufsmeile seid, den gesamten Publikumsverkehr aufhalten, wenn
dein Hund jedes Mal vor einer Tür stehenbleibt, während hinter euch
30 andere Menschen in den Laden möchten. Das soll natürlich als
fertig ausgebildeter Assistenzhund nicht so sein. Denke immer daran,
ein fertig ausgebildeter Assistenzhund sollte sich in der
Öffentlichkeit völlig unauffällig verhalten, niemanden behindern
oder beeinträchtigen und nicht auffallen.
Tipp: Ein
kleiner Tipp für die Besitzer eines neuen Assistenzhundewelpen.
Setze diese Aufgabe von Anfang an ein und du wirst sehen, dein Hund
wird immer gesittet durch Türen gehen und ihr 2 habt dadurch schon
eine der vielen Standards so nebenbei gelernt.
Ich wünsche dir jetzt viel Spaß beim Trainieren.
Übrigens, in diesem Video kannst du sehen, wie Epilepsiewarnhund Dundee diesen Standard übt.
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