Montessori-Schule erlaubt erstmals Assistenzhund in Ausbildung, mit Tipps, wie du einen Assistenzhund an die Schule gewöhnst von Diana Poys...
von Diana Poyson
Eigentlich hat ein Assistenzhund
während der Ausbildung noch keine Rechte. Aber die Montessori-Schule
hat zum ersten Mal die Mitnahme eines Assistenzhundes schon während
der Ausbildung erlaubt.
Marla hat Epilepsie. Vor zwei Jahren hat sie den Welpen Lotti bekommen, zur Ausbildung zum Epilepsiewarnhund. Die Familie beginnt Lotti zusammen mit Assistenzhundetrainerin Petra Köhler auszubilden, während aus dem Doodle Welpen inzwischen eine zweijährige Hündin geworden ist, die 2024 ihre Assistenzhund-Team-Prüfung absolvieren wird. Seit der Welpenzeit warnt Lotti ihr Frauchen vor epileptischen Anfällen. Marlas Mutter wandte sich an die Montessori-Schule ihrer Tochter, um zu erklären, dass es wichtig ist, dass Marla auch in der Schule ihre hündische Aufpasserin hat, die sie rechtzeitig vor einem Anfall warnt. Die Montessori-Schule war einverstanden und erlaubte der Doodle-Hündin schon 2023, ihr Frauchen während der Schulzeit zu begleiten.
Selbstverständlich musste Lotti mit Hilfe ihrer Assistenzhundetrainerin erst langsam an den Schulalltag gewöhnt werden, um nicht überfordert zu werden. Dafür hat Marla jetzt auch in der Schule schon eine verlässliche Hilfe. Die neue Umgebung lässt sich Lotti gar nicht anmerken, auch im Unterricht warnt sie frühzeitig. Erst knabbert Lotti am Ärmel von Marla und wenn sie nicht sofort reagiert, rennt Lotti zur Lehrerin. Wenn Lotti zu ihr läuft, weiß die Lehrerin sofort, dass sie ohne zu zögern zu Marla laufen sollte, weil ein Anfall naht.
Unser Team dankt der Montessori-Schule von Lotti und Marla von ganzem Herzen, dass Lotti ihr Frauchen schon während der Ausbildung in die Schule begleiten darf, um sie zu warnen.
Wenn dein Kind seinen Warnhund auch schon während der Ausbildung mit in die Schule nehmen soll und der Hund schon bereit ist für diesen Schritt, gib nicht auf. Lotti und Marla sind das perfekte Beispiel dafür, dass es sich lohnt zu kämpfen.
Im Folgenden zeigen wir dir an Lottis Beispiel, welche Schritte unternommen werden, wenn ein Assistenzhund mit in die Schule genommen werden soll:
1. Eltern initiieren das Gespräch mit der Schule.
2. Unter Anleitung der Assistenzhundetrainerin wird der Hund langsam auf den Schulalltag vorbereitet. Dabei führt die Assistenzhundetrainerin auch eine Einarbeitung in der Schule durch, wo sie das Team begleitet und während des Unterrichts Anweisungen gibt. Anfangs geht der Hund nur 1 bis 2 Stunden mit in die Schule.
3. Die Mitschüler werden über den Umgang mit dem Assistenzhund aufgeklärt. Für die Mitschüler werden Verhaltensregeln etabliert, die im Stuhlkreis besprochen werden, sodass die Kinder verstehen, dass der Warnhund nur für den kleinen Halter da ist und nicht dafür da ist, um von jedem ständig gestreichelt zu werden.
4. In den Pausen kommt die Mutter (oder der Vater) und geht mit dem Assistenzhund spazieren.
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