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Neue Studie für PTBS-Assistenzhunde: Hunde riechen Stress im Atem und Schweiß

  Neue Studie für PTBS-Assistenzhunde: Hunde riechen Stress im Atem und Schweiß   von Luca Barrett   Wissenschaftler der Queen's Univers...

 
Neue Studie für PTBS-Assistenzhunde: Hunde riechen Stress im Atem und Schweiß

 

von Luca Barrett

 

Wissenschaftler der Queen's University Belfast haben herausgefunden, dass Hunde anhand der Atemluft und des Schweißes eines Menschen bemerken können, wenn dieser gestresst ist.

Diese Erkenntnisse können laut den Forschern hilfreich sein für die Ausbildung von PTBS-Assistenzhunden, insbesondere bei Angstzuständen und Panikattacken.

Wurden Assistenzhunde bisher anhand von typischen Verhaltensmustern ihres Partners darauf konditioniert, Angstzustände zu unterbrechen, kann nun stattdessen mit Geruchsproben gearbeitet werden. Zukünftig hat der Assistenzhund gelernt, einen Angstzustand, der Stress auslöst, anhand eines Geruchs zu erkennen und hierauf mit einer erlernten Aufgabe zu reagieren. Dies vereinfacht das Training besonders für diejenigen Teams, denen es bisher schwerfiel, ein eindeutiges Verhaltensmuster zu identifizieren, auf das der Hund hätte reagieren können.

Gleichzeitig hilft dieses neue Wissen uns für das Verständnis, wie gut Hunde Stress bei ihren Haltern wahrnehmen können und für die Einschätzung, wie dies unter anderem die Sozialisation und Habituation von Welpen beeinflussen könnte, selbst wenn der Halter versucht, sich den Stress nicht anmerken zu lassen.

 

Clara Wilson, Doktorandin der School of Psychology der Queen's University, erklärt: "Die Ergebnisse zeigen, dass wir Menschen durch unseren Schweiß und Atem andere Gerüche produzieren, wenn wir gestresst sind, und Hunde dies von unserem Geruch unterscheiden können, wenn wir entspannt sind."
Sie fügt hinzu: "Die Studie zeigt, dass Hunde keine visuellen oder akustischen Hinweise brauchen, um Stress beim Menschen zu erkennen. Dies ist die erste Studie dieser Art und sie liefert den Beweis, dass Hunde Stress allein durch Atem und Schweiß riechen können, was bei der Ausbildung von Assistenz- und Therapiehunden nützlich sein könnte.

 

Die Studie der nordirischen Forscher um Clara Wilson und Kerry Campbell, "Dogs can discriminate between human baseline and psychological stress condition odours",

wurde am 28. September 2022 in PLoS ONE 17(9): e0274143 veröffentlicht.

Anfangs trainierten die Forscher 20 Familienhunde auf Geruchsproben und brachten den Hunden bei, eine Geruchsreihe abzusuchen und auf die richtige Probe aufmerksam zu machen. Nach einigen Testläufen blieben nur noch vier Hunde übrig, die ausreichend Motivation für das Training zeigten, Treo, Fingal, Soot und Winnie.

 

Nun wurden Schweiß- und Atemproben von 36 Teilnehmern gesammelt, bevor und nachdem sie eine schwierige Matheaufgabe gelöst hatten. Die Teilnehmer schätzten ihr Stresslevel vor und nach der Aufgabe ein. Zudem verwendeten die Forscher nur Proben, bei denen der Blutdruck und die Herzfrequenz der Testpersonen erhöht waren, was ein eindeutiges physiologisches Anzeichen für Stress ist.

 

Den Hunden wurden 36 Proben in 36 Sitzungen vorgelegt. Jede Sitzung bestand aus 10 Trainingsversuchen der ersten Phase und 20 Diskriminierungsversuchen der zweiten Phase. In der ersten Phase wurde dem Hund die Stressprobe eines Teilnehmers (die unmittelbar nach der Matheaufgabe entnommen wurde) zusammen mit zwei Leerproben (Probenmaterial ohne Atem oder Schweiß) präsentiert. Anschließend wurde beobachtet, ob der Hund bei der Stressprobe das Anzeigeverhalten zeigt. In Phase zwei wurde dem Hund die Stressprobe, die Ausgangsprobe desselben Teilnehmers (vor der Matheaufgabe entnommen) und eine Leerprobe präsentiert.

Die Wissenschaftler dokumentierten, bei welcher Probe der Hund sein Anzeigeverhalten zeigte. Wenn Hunde in Phase zwei (wenn die Ausgangsprobe vorhanden war) korrekt auf die Stressprobe aufmerksam machten, deutete dies darauf hin, dass der Ausgangs- und Stressgeruch unterschieden werden kann.

 

Die vier Hunde erkannten die Stress-Proben mit einer Genauigkeit von 90,00 % bis 96,88 %.

Daraus folgerten Wilson und Campbell, dass die physiologischen Prozesse, die mit einer akuten psychologischen Stressreaktion einhergehen, zu Veränderungen bei den flüchtigen organischen Verbindungen in der Atemluft und im Schweiß führen, die für Hunde nachweisbar sind.

Kommentare

BLOGGER: 3
  1. Hallo,
    ich habe Borderline / PTBS und war gestern bei den Züchtern zu Gast, von denen ich im Frühjahr einen Welpen beziehen und auch bei ihnen zu meinem Assistenzhund ausbilden werde. Da ist eine Frage aufgetreten, die mir die Züchter auf Anhieb nicht beantworten konnten. Deshalb schreibe ich Ihnen, vielleicht können Sie mir die Frage beantworten:
    Einer der fertig ausgebildeten Assistenzhunde begrüßte mich gleich zu Anfang unseres Besuchs mit aufgeregtem Schwanzwedeln und spang dann sofort in Richtung meines Gesichts um mich abzuschlecken. Er ließ die ganzen zwei Stunden über nicht von mir ab und wollte mir immer wieder ausdauernd übers Gesicht schlecken. Der Hund hat gelernt Betroffene so aus einer dissoziativen Phase herauszuholen.
    Nun würde mich interessieren auf was genau der Hund reagiert, wenn er eine betroffene Person aus der Dissoziation holt. Ich habe einen sehr ausgeprägten funktionalen Persönlichkeitsanteil, der sich komplett von dem traumatisierten und verletzten abspaltet, wenn ich außerhalb meiner Wohnung bin. Somit besteht die Möglichkeit, dass ich in dieser Zeit diesselben Stresshormone ausströme wie ein anderer Betroffener in einer dissoziativen Phase. Dieses Abtriften kenne ich auch, äußert sich jedoch anders und betrifft dabei nicht meine Kognitive Wahrnehmung sondern eher mein reaktives Verhalten und meine Reaktionsfähigkeit.
    Kann der Hund diese zwei Formen voneinander unterscheiden lernen oder sind es letztendlich diesselben Reaktionen und Hormone des Körpers ?

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    1. Der Assistenzhunde-Blog25 Oktober, 2023 21:29

      Vielen Dank für die Frage. Um diese Frage beantworten zu können, müssten wir genau die Einzelheiten kennen, wie das Verhalten und die Reaktionen vorher und währenddessen in beiden Situationen. Solche sensiblen Daten gehören jedoch nicht in einen Blog, das wird am besten dann direkt mit dem Assistenzhundetrainer besprochen, der dann auch die Details erfragt, um hierauf gezielt fachlich antworten zu können. Denn letztlich hängen auch die Aufgaben des Assistenzhundes von dieser Frage ab.
      Grundsätzlich nimmt ein Hund, der Dissoziationen wahrnehmen kann, Dissoziationen anders wahr als anderes Verhalten. Beispielsweise nimmt ein Hund eine Dissoziation anders wahr als eine Panikattacke. Oder ein Hund merkt, dass ein nahender dissoziativer Krampfanfall etwas anderes ist, als eine "einfache" Dissoziation, bei der man vor sich hinstarrt.
      Aufgrund unserer Erfahrungen können wir sagen, normalerweise reagieren Hunde, die Dissoziationen unterbrechen, anders, als wenn der Halter Angst oder Panik verspürt. Stellen wir uns mal das Beispiel von einem PTBS-Assistenzhund vor, der Dissoziationen unterbricht, aber nicht auf Stress oder Panikattacken trainiert worden ist. Dieser Assistenzhund begleitet seine Halterin nun zu einer Prüfung an der Uni, die für die Halterin starke Prüfungsangst und Stress bedeutet. Zwar bemerkt der Hund den Stress, aber wenn die Halterin nicht gleichzeitig auch dissoziiert in dieser Situation, wird der Hund dieses nicht anzeigen.
      Oder ein Assistenzhund für eine Halterin, mit einer Dissoziativen Identitätsstörung, reagiert bei der Halterin anders, wenn sie zwischen Innenkindern wechselt, als wenn sie einfach nur "normal" dissoziiert, etwa vor sich hinstarrt.
      In der oben genannten Studie "Dogs can discriminate between human baseline and psychological stress condition odours", fanden Forscher heraus, dass Hunde Stress und Angst riechen können. Allerdings bezieht sich dies nicht auf Dissoziationen allgemein, sondern nur auf Stress und Angst. Anhand der aktuellen fachlichen Lage können wir dies nicht auf alle Dissoziationen beziehen, sondern lediglich auf dissoziative Krampfanfälle. Da fachlich bekannt ist, dass dissoziativen Krampfanfällen Stress vorausgeht, kann man davon ausgehen, dass Hunde einen nahenden dissoziativen Anfall möglicherweise auch riechen können.
      Jedoch lässt sich dies nicht auf andere dissoziative Zustände übertragen. Für andere dissoziative Zustände gibt es bisher keine wissenschaftlichen Studien dazu, was genau Hunde bemerken, wenn sie eine Dissoziation unterbrechen.

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  2. Vielen Dank für die Antwort! Ich finde es generell sehr spannend was die Hunde alles wahrnehmne können und bin sehr dankbar dafür, dass sie uns Menschen damit in verschiedenen Situationen unterstützen können!

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