Interaktiv: Wie tickt ein Warnhund von Diana Poyson Hast du dir schon einmal Gedanken gemacht, warum Warnhunde so besonders sind un...
Interaktiv: Wie tickt ein Warnhund
von Diana Poyson
Wir nehmen dich heute auf eine kleine interaktive Reise mit, bei der du entdeckst, wie ein Warnhund tickt. Wenn du dir ein paar Minuten Zeit nimmst und das Gesehene selbst praktisch ausprobierst, wirst du die Welt eines Warnhundes nie mehr mit denselben Augen sehen können wie bisher. Versprochen.
Bereit? Los geht’s.
Warnhunde nehmen alle Reize in ihrer Umgebung aus allen Richtungen viel intensiver wahr als andere Hunde. Stell dir vor, du wartest im Auto an der Tankstelle, während deine Freundin tankt. Du hörst viele andere Menschen von rechts, links, vorne und hinten. Ein Auto fährt weg, zwei andere Autos kommen an die Zapfsäule neben und hinter dir. Eine Frau unterhält sich mit einem Mann. Ein Kind springt von einem Bein aufs andere. Die Zapfsäule klackt. Du hörst, wie der Tankdeckel geschlossen wird. Ein Mann geht in die Tankstelle. Die automatische Schiebetür der Tankstelle öffnet sich.
Die meisten Menschen blenden all diese Reize aus, weil ihr Hirn einen Filter hat, der wichtige von unwichtigen Reizen unterscheidet. In unserem Beispiel suggeriert der Filter für die meisten von uns, dass es sich um vermeintlich unwichtige Reize handelt, die deshalb nicht bis in die tiefe Wahrnehmung vordringen. Aber hast du schon mal vom Begriff „hochsensibel“ gehört? Die US-amerikanische Psychologin Elaine N. Aron prägte das psychophysiologische Konstrukt der Hochsensibilität. Studien schätzen, dass etwa 20 Prozent aller Menschen mehr oder weniger ausgeprägt hochsensibel sind. Hochsensibilität ist ein Wesensmerkmal, das mit einer höheren sensorischen Verarbeitungssensitivität einhergeht. Der Filter im Hirn, der wichtige von unwichtigen Reizen unterscheidet, ist im Hirn von hochsensiblen Menschen nicht in dem Maße vorhanden. Das heißt für sie, dass jeder Reiz ungefiltert auf sie einprasselt.
Warnhunde sind wie hochsensible Menschen. Jeder Reiz gelangt ungefiltert in ihr Hirn. Alles in ihrer Umgebung bekommen sie mit, ob sie möchten oder nicht.
Schauen
wir uns doch jetzt mal das folgende Video an. Hier haben wir unseren
Warnhund Dundee.
Lass uns gemeinsam schauen, was dort passiert,
indem du dir das Video zweimal ansiehst.
1.
Aufgabe:
Nimm dir ein paar Minuten Zeit, um dir das Video mit
allen Sinnen und konzentriert anzusehen. Jetzt beginnst du das Video
zu schauen. Achte beim Schauen genau darauf, was in dem Video
passiert. Höre nicht nur nebenbei hin, sondern sieh es dir auch an.
Achte jetzt nur auf die Umgebung und noch gar nicht auf Dundee.
Welche Geräusche kannst du wann hören? Leise, wie laute. Was siehst
du im Schatten, was etwa die Filmerin macht? Notiere dir doch mal,
was alles in der Umgebung passiert.
2.
Aufgabe:
Jetzt siehst du dir Video noch einmal an. Nun achtest du
auf den Warnhund Dundee. Wie reagiert Dundee auf die Geräusche und
Schatten, die du eben bei der ersten Aufgabe wahrnehmen konntest?
Achte nicht nur auf seine Ohren sondern auch auf seine Augen und
seinen gesamten Körper.
Hast du gesehen, wie Dundee jedes kleinste Geräusch sofort wahrnimmt und selbst bemerkt, wenn sich im Schatten die Hand bewegt oder die Hand auf die Beine tippt?
Willkommen in der täglichen Welt der Wahrnehmung eines Warnhundes.
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